Aus meinem Buch "Klavierspielen ist leicht":

 

"Im Klavierunterricht gehen zwei Menschen, ein Lehrer und ein Schüler, eine Beziehung ein. Haben Sie sich das schon einmal klargemacht? Ja, Lehrer und Schüler entscheiden sich bewusst oder unbewusst für eine Partnerschaft – leider meistens unbewusst, dabei wäre die bewusste Variante sicher die bessere. Vordergründig betrachtet mag Klavierunterricht wohl eine Dienstleistung sein: Gegen Bezahlung wird eine Arbeit getan. Aber eben nur vordergründig. In Wirklichkeit muss zwischen einem Klavierlehrer und seinem Schüler ein tiefes Vertrauen bestehen. Wie sonst sollte der Lehrer in die Persönlichkeit des Schülers so weit Einblick nehmen können, dass er ihn fördern kann, so wie speziell er es braucht? Und umgekehrt: Wie sonst sollte ein Schüler die Bereitschaft aufbringen, sich von den Ratschlägen eines anderen Menschen beeinflussen und weiterbringen zu lassen? Nein, die beiden müssen schon wirkliche Partner sein für ihr gemeinsames Projekt, das da heißt: Entwicklung der musikalischen Ausdrucksmöglichkeiten und pianistischen Fähigkeiten des Schülers mit Hilfe des Lehrers!"